Race on! 1. RKG Trackday auf dem Nürburgring

Dienstag, 12.09.2017. 06:45 Uhr, Nürburgring. Regen. Die Sonne kämpft sich nur mühsam durch die dichte Wolkendecke. Die Strecke ist nass, das lästige Nieseln will nicht aufhören. Ich erinnere mich zurück – das 24H-Rennen vor einigen Monaten. Tausende tosende Menschen auf den Tribünen an der Grand-Prix Strecke. Und jetzt? Stille. Die Ruhe der noch verschlafenen Eifel wirkt fast spektakulär. Mehr noch als das, fast magisch. Warum sind wir hier? Weil wir alle die gleiche Begeisterung teilen. Weil wir alle die Atmosphäre lieben, die ein menschenleerer, früh morgendlicher Nürburgring verbreitet. Mit erstklassigem Eifelwetter starten wir in den Tag. 80 Teilnehmer werden erwartet, 80 Teilnehmer sind es auch am Ende, die dem Wetter trotzen. Willkommen zum ersten RKG Trackday. 
 

Schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Begrüßungszeit fahren die ersten Autos vor. Motorsportbegeisterte Kunden und Freunde erscheinen in verschiedensten Fahrzeugen aller Leistungsklassen. Schon bei der Ankunft wird die Startaufstellung nach Fahrzeugen und fahrerischer Expertise eingeteilt. Vom Wochenendrennfahrer bis hin zum Rennstrecken-Erstbesucher – das Teilnehmerfeld ist breit gefächert und verspricht beste Unterhaltung auf der anspruchsvollen Grand-Prix Strecke. Als gegen neun Uhr ein Großteil bereits anwesend ist, sehen wir das erste Mal an diesem Tage die Sonne. Die Regentropfen perlen auf der aufgereihten Formation der leistungsstarken Fahrzeuge. Reinrassige Sportwagen, Limousinen, Supercars, Kombis. Der Anblick ist beeindruckend. 
 

Bei Kaffee und Frühstück werden alle Anwesenden begrüßt und eingewiesen, der Tagesablauf wird durchgegangen und die positive, doch präsente Anspannung steigt spürbar mit jeder Sekunde. Drei Instruktoren aus dem Team Zakspeed stellen sich der Herausforderung, das bunt gemischte Teilnehmerfeld in den ersten drei Stunden einzuweisen. Eigens für diesen Anlass haben wir im Vorfeld einige aktuelle AMG-Fahrzeuge individuell modifiziert, mit rennstreckentauglichen Slicks bereift und entsprechenden Bremsen ausgestattet. Als die ersten drei Gruppen aufgestellt sind, fällt der Startschuss. In kurzen Zeitabständen fahren sie los, nach wenigen Minuten sind sie über den Kurs verteilt.

Ich ergattere einen Platz auf dem Beifahrersitz in einem modifizierten CLA 45 AMG Coupé und bewundere die bestimmte, zeitgleich aber auch erzieherisch wertvolle Einweisung des Instruktors. Wer hier richtig aufpasst kann sich mittags im freien Fahren voll und ganz austoben. Bis 12 Uhr sind alle Gruppen jeweils zweimal gefahren und die Teilnehmer, ganz gleich ob Experte oder Anfänger, sind spürbar im Rennstreckenmodus angekommen. Um gestärkt in das anschließende freie Fahren zu starten folgt die Mittagspause samt reichhaltigem Buffet in der Zakspeed Lounge, für besonders mutige bietet sich jetzt die Gelegenheit für eine Mitfahrt im Mercedes-AMG GT3. Jeweils drei Runden peitschen die von Zakspeed gestellten Profi-Rennfahrer das Biest über den Kurs, holen das allerletzte aus diesem beeindruckenden Fahrzeug heraus.

Doch nicht nur die Insassen profitieren – der Klang des legendären 6,2 Liter V8 hallt fernab jeglicher Subtilität fast obszön durch die Zakspeed-Lounge und zieht die Teilnehmer zurück an die Strecke. Was uns dort erwartet ist ein Anblick, der uns emotionale Verehrer des Automobilbaus im mittlerweile gleißenden Sonnenschein dahinschmelzen lässt. Zu unserem AMG GT C Roadster gesellt sich neben einem Porsche 918 Spyder auch ein McLaren 675 LT Coupé – zwei eindrucksvolle Exoten, die viel zu oft in Sammlergaragen das langsame aufsprießen vom am Boden haftenden Moos beobachten können. Nicht hier, nicht heute.

Das freie Fahren beginnt. Die Strecke füllt sich schnell, jedoch in einem ausgewogenen Maße. Vier Stunden lang haben unsere ausgewählten Kunden und Freunde alle Freiheiten, sich auf dem Track vollends auszutoben. Die vielseitige Fahrzeugauswahl sorgt für spannende Vergleiche, enge Duelle und einige Überraschungen. Das wichtigste an diesem Tage jedoch – alle haben Spaß, lernen ihr Fahrzeug kennen, bauen eine innige Verbindung zur Maschine auf. Und das Wetter? Kannst du die Nürburg nicht sehen, regnet es. Kannst du sie sehen, ist Regen im Anmarsch. Um Punkt 17 Uhr bricht ein Gewitter über uns herein und zieht auch die letzten Fahrer von der Strecke. Verschwitzt, erschöpft aber voller Begeisterung versammeln sich die übrig gebliebenen in der Box, erzählen, teilen Erfahrungen, tauschen sich aus über das, was wir lieben.

Der Tag neigt sich dem Ende zu, die Touristenfahrer stehen schon bereit, wir resümieren – kein Unfall, kein Personenschaden, kein Blechschaden. Begeisterte Teilnehmer geben zahlreich positives Feedback, zeigen sich begeistert und verlassen bestens gelaunt nach einem unglaublichen Tag das Gelände. Knapp 20.000 Schritte zählen unsere Handys pro Kopf, die Beine geben langsam auf aber ein breites Grinsen kann sich keiner verkneifen.

Wir bedanken uns bei allen Anwesenden für dieses einmalige Erlebnis und hoffen, Sie auch beim nächsten RKG Trackday wieder auf der Strecke zu sehen!